Dem Himmel so nah

Lupu Bridge // 卢浦大桥
Die Lupu-Bridge verbindet die beiden Stadtteile Shanghais, Pudong und Puxi, und war bis Ende 2008 die größte Bogenbrücke der Welt.
Obwohl es in Shanghai durchaus wesentlich höhere Gebäude gibt als diese Brücke, hat man nirgendwo sonst die Möglichkeit, die Stadt aus solcher Höhe und dabei unter freiem Himmel zu betrachten. Dort oben, wo sich die beiden Bögen fast berühren, gibt es eine Aussichtsplattform, die 100 Meter über dem Fluss liegt. Zugegeben, beim Anblick von unten hatte ich noch sehr stark gehofft, dass – aus welchen Gründen auch immer – der Aufstieg über die 350 Stufen heute leider nicht möglich sein wird. Mein Wunsch wurde nicht erhört, Gott sei Dank. Denn der Blick über den Huangpu River und auf das direkt daneben liegende ehemalige Expogelände, die Wasserschlieren der vorbei ziehenden Schiffe, das Glitzern des Sonnenlichts, die vom Wind zerzausten Haaren – in einem Wort: herrlich! Glücklicherweise hat sich dieser Ort noch nicht als Touristenattraktion herum gesprochen, und so haben wir bestimmt eine halbe Stunde ganz alleine auf der Plattform verbracht. Gemeinsam mit unserem Aufpasser, der dafür sorgen muss, dass die Anzahl der hochsteigenden Besucher gleich der Anzahl der herabsteigenden Besucher ist.
Während wir dort oben standen, auf dem Bogen der Brücke, am späten Nachmittag, hat das Licht dauernd gewechselt, und wir konnten uns schließlich nur schwer zum Runtergehen entscheiden. Weil wir Angst hatten, noch eine weitere Facette zu verpassen.

Shanghai Süd. Und ich. // 上海南. 和我.
Der Anblick des ehemaligen Expoareals rief bei mir gemischte Gefühle hervor. Einige Gebäude stehen nach wie vor, der chinesische Pavillion zum Beispiel ist heute noch zu besichtigen. Das Ufo-förmige Gebilde, seinerzeit das Informationszentrum, nennt sich nun ‘Mercedes Benz-Arena’ (…) und wird als Veranstaltungsort genutzt. Andere Flächen sind bis auf den letzten Krümel leer geräumt, was dem Gelände einen etwas gespenstischen Charakter verleiht.

EXPO 2010 // 世博会 2010
Besagter Weltausstellung im letzten Jahr haben wir es ja maßgeblich zu verdanken, dass wir heute hier leben. Nun denn. Gut gemacht, liebe Expo 2010!